Breitere Fahrzeuge zwingen zu Anpassungen.
2 Meter und 50 Centimeter – so breit sind die neuen elektrisch angetriebenen Kehrichtwagen, welche die Stadt Bern laufend anschafft. 20 Zentimeter breiter als die Bisherigen. Und diese paar Zentimeter haben es in sich.
Begehung mit Anwohnenden
Der QVHF wurde von Entsorgung und Recycling Bern ERB auf bevorstehende Änderungen beim Abfuhrwesen im Fischermätteli-Quartier aufmerksam gemacht. Und wir baten um eine Begehung vor Ort, an dem auch einige Anwohnende teilnahmen.
Bruno Gerber, bei ERB verantwortlich für die Tourenpläne, erläuterte das Problem: Die neuen Wagen können Schäden an parkierten Fahrzeugen verursachen, sie stossen an Gartenzäune, brechen Äste von Bäumen und Büschen ab und sie kommen auch nicht mehr überall durch, wo das bisher möglich ist.
Zum Beispiel am Ende der Fischermättelistrasse vor der Bahnschranke. Wie ein Test ergab, steht dort ein Transformatorenhäuschen derart unglücklich, dass die breiteren Sammelwagen nicht mehr wenden können (siehe Bild).
Politische Vorgaben
Warum schafft die Stadt nicht kleinere Fahrzeuge an? Die Vorgaben sind teilweise politisch: Die Energie- und Klimastrategie bestimme, dass neu nur noch alternativ angetriebene Fahrzeuge gekauft werden, sagt Cornelia Kissling, Bereichsleiterin Projekte bei ERB. Und Elektrofahrzeuge seien – so hielt der Gemeinderat gegenüber dem Parlament fest – nur in der Breite 2,50m auf dem Markt.
Dazu kommt: kleinere Fahrzeuge bedingen mehr Fahrten und mehr Personal. Beim Grüngut, das wöchentlich in die Vergärungsanlage Sugiez bei Murten transportiert wird, fallen die Kilometer ins Gewicht, beziehungsweise ins Budget.
Die Auswirkungen
Für einen Teil der Anwohnenden – an Teilen des Forsthausweges und der Fischermättelistrasse -heisst das nun, dass sie ihren Abfall nicht mehr in blauen Säcken am Strassenrand vor der Haustür deponieren können. Sie müssen ihre Säcke und Grüngutcontainer am Abfuhrtag zu zwei Bereitstellungsplätzen bringen. Dafür – und für eine sicherere Durchfahrt – sollen insgesamt auch drei Parkplätze aufgehoben werden.
Das weitere Vorgehen ist nun wie folgt: alle Haushaltungen werden ein Informationsschreiben mit den Details erhalten. Und in einigen Wochen wird die Aufhebung der drei Parkplätze publiziert – dann sind Einsprachen dagegen möglich.
Im Mattenhofquartier, zum Beispiel an der Cäcilien- und der Lentulusstrasse, werden ähnliche Änderungen in diesen Tagen bereits umgesetzt. (acct)